Krippe und Kreuz

ein Weihnachtsgedicht ohne Niedlichkeit

Du kleines Kind hast mir das Herz berührt.
Ich will Dir treu sein, will von Herzen gern!
Ich will mich leiten lassen von dem Stern,
Der einst die Weisen hat zum Kind geführt.

Bin ich bereit für Dich, das Kind im Stall?
Bin ich bereit, den steilen Weg zu gehn,
Zu tun, was Du befiehlst, am Kreuz zu stehn,
Und selbst mein Kreuz zu tragen überall?

Du lehrst als Mann die Liebe und den Glauben.
Das ist nicht niedlich, das hat Konsequenzen,
Das zeigt mir meiner eignen Liebe Grenzen.

Der Krippe Glanz birgt schon des Kreuzes Strahlen,
Und nur durch das Zerquetschen und Zermahlen
Wird Brot und Wein aus Körnern und aus Trauben.

© Claudia Sperlich

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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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