Das Fest der Heiligen Familie wird am Sonntag der Weihnachtsoktav gefeiert. Fällt dieser Sonntag auf den 28.12., so verdrängt das Fest in der Liturgie den Gedenktag der Unschuldigen Kinder.
Da mein Blog keine Kirche ist, darf ich an beides erinnern – die irdische Familie Jesu und die Familien, deren Kinder Herodes oder anderen zum Opfer fielen.
Heilige Familie
Melodie: Mein Hirt ist Gott der Herr
Marie und Joseph zieh’n
mit Beten und mit Singen
zum Tempel Gottes hin,
den Sohn dem Herrn zu bringen.
Und Simeon erspürt:
Der uns zum Frieden führt,
erlöst uns von den Sünden!
Und als Ihn Hanna sieht,
preist sie den Herrn im Lied
und will Ihn allen künden.
„Auf, Joseph, geh geschwind,
eh sich die Wolken röten!
Nimm mit dir Frau und Kind,
Herodes will es töten!“
Und Joseph ist bereit,
bringt sie in Sicherheit:
Sie fliehen durch die Wüste,
durch Sand und Sonnenglut
vor des Herodes Wut
bis an Ägyptens Küste.
Er ist drei Tage lang
in heil’ger Stadt geblieben.
Die Eltern suchen bang
den Sohn, den sie so lieben.
Er aber fragt und lehrt
im Tempel, unverwehrt,
zum Staunen Seiner Lehrer.
Im Vaterhaus der Sohn
zeigt Gottes Weisheit schon,
ist aller Weisheit Mehrer.
Gott wolle jederzeit
die Jungen wie die Alten
in Freude und in Leid
in Seinen Händen halten.
Der unsre Nöte kennt,
der weiß, was in uns brennt,
will freundlich uns begegnen.
Er lässt uns nie allein,
will jedem Bruder sein
und die Familien segnen.
***
Unschuldige Kinder
Melodie: Aus tiefer Not
Die Kinder, die vom Mutterschoß
Aus dieser Welt genommen,
Betrogen um ihr Menschenlos –
Herr, lass sie zu Dir kommen!
Neig ihnen zu Dein Angesicht,
Lass leben sie in Deinem Licht,
Gib ihren Seelen Frieden.
Die Menschenknospen, wehrlos klein,
Zerrissen, ungeboren,
Sie lebten durch Dein Wort allein –
Herr, gib sie nicht verloren!
Wo Menschenschuld den Tod gebracht,
Erweise Deine Lebensmacht,
Führ sie zur ewgen Freude.
Führ auch an Deiner Vaterhand
Auf Deine guten Wege,
Die diesen Kleinen aberkannt
Die Liebe und die Pflege.
Geh nicht an ihrer Not vorbei,
Lass sie bekennen und verzeih,
Gib ihren Seelen Frieden.
© Claudia Sperlich


