Männer, die mir erzählen,  dass die Pille nicht schadet

… sind kaum bereit, sich selbst durch Hormongaben eine Zeitlang steril zu machen. (Nicht, dass ich das befürworten würde. Ich stelle nur fest.)

Sie könnten das. Tatsächlich wurde in meiner Jugend eine „Pille für den Mann“ entwickelt. Sie setzte sich nicht durch,  weil die gesundheitlichen Risiken zu hoch waren.

Die Pille für die Frau hingegen hat sich aufgrund der felsenfesten Meinung zahlreicher Männer, sie sei unschädlich,  weithin durchgesetzt.

Risiken und Nebenwirkungen: Thrombosen, Herzinfarkt,  Abnahme der Knochendichte, Durchblutungsstörungen, Gewichtszunahme, Eierstockzysten, Störungen der Regelblutung (bis hin zum vollständigen Ausbleiben nach Absetzen der Pille), Übelkeit, Depression, Brustspannungen, Kopfschmerzen,  Akne,  verminderte Libido, Trockenheit der Scheide (dadurch Störung der Scheidenflora).

Es geht ja nur um Frauen,  nicht wahr,  und die können solche Risiken ja ruhig auf sich nehmen!

Männer hingegen sind einerseits zu kostbar,  ihre grandiosen Körper durch Hormongaben zu schädigen,  andererseits immer gern bereit, uns armen Weiblein zu erklären,  warum eine schleichende Vergiftung für uns besser ist als Fruchtbarkeit.

Auch die Spirale hat, entgegen der Meinung einiger Männer,  Nebenwirkungen, z.B. Bauchschmerzen und Eileiterzysten bei der Kupferspirale, Depressionen, Angstzustände und Kopfschmerzen bei der hormonellen Spirale.  Würden Männer Verhütungsmittel benutzen,  von denen sie Schmerzen, Depressionen und Geschwüre bekommen können?

Ich finde es richtig,  dass die katholische Kirche die permanente Gefährdung der Gesundheit durch therapeutisch sinnlose Maßnahmen untersagt. Auch, aber nicht nur, bei Männern.

Ich bin froh und dankbar, einige gute und gescheite Männer zu kennen.  Und immer wieder muss ich mir diese in Erinnerung rufen,  wenn andere Mannsbilder mir erklären wollen,  dass hormonelle Kinderverhinderung ganz harmlos ist.

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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Eine Antwort zu Männer, die mir erzählen,  dass die Pille nicht schadet

  1. frnzchen schreibt:

    Ich stimme Ihnen vollkommen zu: Verharmlosung gesundheitlicher Risiken von Verhütung ist problematisch, und wenn sie von „interessierter Seite“, nämlich von Männern und einseitig zu Lasten von Frauen geht, erst recht.
    Dass die katholische Kirche „die permanente Gefährdung der Gesundheit durch therapeutisch sinnlose Maßnahmen untersagt“ ist richtig und ergibt sich aus den allgemeinen Lebensregeln Jesu genauso wie aus dem Auftrag des Schöpfers, und das gilt für Alkohol- und Nikotinkonsum, bestimmte Diätstrategien, übermässiges Essen und übertriebenes Hungern, sinnlose medizinische Anwendungen aus Gründen der Profitmaximierung etc. genauso.
    Allerdings begründet die katholische Kirche die Ablehung der Empfängnisregelung durch die „Pille“ nicht mit dieser Argumentation, und das sollte hier nicht unterschlagen werden.

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