Wo ist Shiri?

Und wo sind die weiteren 68 Geiseln?

Gestern übergab die Hamas in einem widerlichen Spektakel vier Leichen. Drei sind nun identifiziert.  Die Kinder Ariel und Kfir sind dabei, auch der alte Menschenrechtsaktivist Oded Lifshitz,  aber die vierte Leiche ist nicht die von Shiri.

Das ist teuflisch,  das ist nichts,  was nach menschlichen Kräften noch verziehen werden kann.

Gestern, wenige Stunden nach Übergabe der toten Geiseln,  explodierten in Tel Aviv und Umgebung drei Bomben in Bussen. In zwei weiteren Bussen wurden Bomben gefunden und entschärft. Verletzt wurde niemand, da die ausgebrannten Busse leer waren. Ein Bekennerschreiben der Hamas erschien auf Telegram.

Ebenfalls gestern wurde unter meinem Artikel Schnauze voll von Schuldumkehr! kommentiert:

„Und genau diese Einstellung [nämlich dass meine Feindesliebe an ihre Grenzen kommt, wenn es um die Hamas geht – C.S.] führt dazu, dass es dort keine Frieden geben wird. Der christliche Auftrag ist anderen zum Nächsten zu werden.
Lukas 10, 36 ffWer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!“

Das ist Missbrauch der Heiligen Schrift. Der im Gleichnis genannte barmherzige Samariter ist nicht zu den Räubern gegangen, um ihnen mit Geld und guten Worten beizustehen,  sondern er hat dem Opfer der Räuber geholfen. Darüber, wer in der Rolle der Räuberbande ist, wenn unschuldige Menschen entführt und massakriert werden, darf es keine zwei Meinungen geben. (Ja, ich weiß,  täglich behaupten Menschen,  die armen palästinensischen Entführer,  Folterer und Mörder seien die Opfer. Über diesen Schwachsinn will ich aber nicht mehr diskutieren.)

Und muss ich überhaupt diesen Babykillern verzeihen? Wegen der Bergpredigt?

Jesus ruft mich auf, denen zu verzeihen,  die mir Unrecht angetan haben. Ich weiß,  dass ich das ohne Seine Hilfe nicht kann, und bitte Ihn, mir den Weg zu zeigen.

Hier geht es aber um ein himmelschreiendes Unrecht,  dass nicht mir, sondern anderen angetan wurde. Ich kann nicht anstelle der Familie Bibas verzeihen. Das kommt mir überhaupt nicht zu!

Mal angenommen,  jemand prügelt mich bewusstlos, und wenn ich aufwache, sagt mir jemand, der nicht dabei war und mit mir nichts zu tun hat, er habe dem Täter vergeben. Ich würde diesen Menschen mit vollem Recht aus dem Krankenhaus hinauswerfen lassen.

Ich hoffe inständig, dass alle Mitglieder der Hamas gefunden werden und dass sie dann nie wieder auch nur eine Stunde lang in Freiheit sind. Von mir aus kann Israel ein neues Hochsicherheitsgefängnis extra für diese Menschen bauen. Ich hoffe auch, dass die freigelassenen Geiseln und die durch die Hamas Verstümmelten und Traumatisierten gute Wege finden. Ich hoffe, dass ich selbst verzeihungsbereit bleibe,  wenn mir Böses angetan wird.

Auf ein Niederhalten jeglicher Wünsche nach Gerechtigkeit will ich nicht hoffen. Ohne Gerechtigkeit ist kein Friede möglich. Wer behauptet,  der Wunsch nach Gerechtigkeit sei gegen den Frieden gerichtet,  hat weder Gerechtigkeit noch Frieden verstanden.

Avatar von Unbekannt

About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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2 Responses to Wo ist Shiri?

  1. Avatar von Herr S. Herr S. sagt:

    Nach jüngsten Radio-Meldungen hat inzwischen wohl die Hamas die sterblichen Überreste von Siri an Israel übergeben.

    Hamas stellt es als versehentliche Verwechslung dar – Israel als Provokation.

    Vielleicht wollte die Hamas ja auch nur die Leistungsfähigkeit der israelischen Identifikationsmöglichkeiten von Leichen testen?

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