Es begann mit Gebetsgrüppchen von fünf bis sieben Personen, meist Frauen, in verschiedenen Kirchen.
Es wuchs zu riesigen und vollkommen friedlichen Demonstrationen, immer im Anschluss an das gemeinsame Gebet um Einheit und Frieden.
Saboteure der Stasi mischten sich darunter und wollten Gewalt provozieren. Sie wurden immer von friedlichen Demonstranten umringt und mit „Schschhhh, keine Gewalt“ zur Ruhe gebracht.
Die Angst vor der Stasi schwand, obwohl die Stasi weiter haarsträubende Untaten beging.
Trotzdem glaubte ich nicht an einen friedlichen Ausgang, ich als Wessi. Bis ich eines Morgens beim Musikhören vom Telephon unterbrochen wurde. Meine Mutter sagte: „Die Mauer ist gefallen!“
Ich wartete auf die Pointe. Aber Mutter versicherte mir, es sei kein Witz. Ich schwang mich aufs Fahrrad und sah bald die Menschenmenge, die feierlich und fröhlich in den Westteil der Stadt zog.
Bis zu diesem Augenblick hatte ich geglaubt, das Höchste, was man in dieser Beziehung erwarten könne, sei eine Entente zwischen beiden deutschen Staaten. So gern hatte ich noch nie einen Irrtum eingestanden.
Vertrauen wir doch weiter auf die Kraft des Gebetes, auf Gottes Kraft!



Vielen Dank, liebe Frau Sperlich, für diesen Kommentar zum Tag der Deutschen Einheit, der für mich der höchste Feiertag des ganzen Jahres ist.
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Seit 35 Jahren bete ich nach Möglichkeit vor jeder Hl. Messe den 85. Psalm (NGL Nr. 633. 5) als Dank an Gott für das Geschenk der friedlichen Wiedervereinigung unseres deutschen Volkes und zugleich als Bitte für ein gutes Zusammenwachsen Deutschlands und seiner Menschen.
Ich finde übrigens entgegen mancher heutiger Zeitungskommentatoren, dass unser Bundeskanzler Scholz gestern in seiner Rede zum Feiertag gute, richtige und zugleich nachdenkliche Worte zur Wiedervereinigung gefunden hat. Das schreibe ich ausdrücklich als überzeugter CDU-Stammwähler und Katholik.
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Der 85. Psalm passt ganz hervorragend!
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