Kornblumen

Auf meinem Balkon blühen sie, Zuchtformen ebenso wie eine Wildform, und dazu eine insektenfreundliche Mischung von Wiesenblumen, von denen ich auch zwei Bilder zeige (ohne irgendeine Ahnung, wie die Abgebildeten heißen).

Paul Verlaine (1844-1896)

Juin
Recueil : Liturgies intimes (1892)


Mois de Jésus, mois rouge et or, mois de l’Amour,
Juin, pendant quel le cœur en fleur et Tàme en flamme
Se sont épanouis dans la splendeur du jour
Parmi des chants et des parfums d’épithalame,

Mois du Saint-Sacrement et mois du Sacré-Cœur,
Mois splendide du Sang réel, et de la Chair vraie,
Pendant que l’herbe mûre offre à l’été vainqueur
Un champ clos où le blé triomphe de l’ivraie,

Et pendant quel, nous misérables, nous pécheurs,
Remémorés de la Présence non pareille.
Nous sentons ravigorés en retours vengeurs
Contre Satan, pour des triomphes que surveille

Du ciel là-haut, et sur terre, de l’ostensoir,
L’adoré, l’adorable Amour sanglant et chaste,
Et du sein douloureux où gîte notre espoir
Le Cœur, le Cœur brûlant que le désir dévaste,

Le désir de sauver les nôtres, ô Bonté
Essentielle, de leur gagner la victoire
Éternelle. Et l’encens de l’immuable été
Monte mystiquement en des douceurs de gloire.

***

Juni


Jesu Monat, rot und golden, Mond der Liebe,
Juni, da uns Herz und Seele blüht und glüht
Und im Glanz des Tags erhellt sich das Gemüt
Bei Gesang und Duft der Hochzeitslieder,


Mit Fronleichnam und Herz Jesu, Feierstunden,
Mond, den wahrer Leib und wahres Blut beschien!
Da der Sommer siegt, ist Kampfplatz sattes Grün,
Taumellolch erliegt, vom Weizen überwunden.


Uns, den armen Sündern, zeigt sich nun mit Macht
Neu die Gegenwart des Einen ohne Gleichen.
Wir erstarken neu, dem Schlag muss Satan weichen!
Liebe unsern Sieg vom Himmel aus bewacht


Und auch von der Erde aus, von der Monstranz –
Liebe, angebetet, würdig, blutend, rein.
Unsre Hoffnung wohnt in einer Brust voll Pein,
Herz, das wacht und brennt, die Sehnsucht frisst es ganz.


Sehnsucht, unsre Nächsten zu erretten: Güte,
Wesentlich, um ihnen ewgen Sieg zu bringen.
Eines steten Sommers Weihrauchschwaden dringen
Nun geheimnisvoll hinauf zu Ruhmes Blüte.

© der Übertragung: Claudia Sperlich

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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