Beweise fordern oder vertrauen?

Lukas 11,29-32

Treulos, wörtlich „ehebrecherisch“ nennt Jesus  viele, die Ihn sehen wollen, aber den Bund mit Gott nicht halten wollen. Sie erwarten von Ihm einen Beweis Seiner Autorität als Messias und Gottessohn, wollen sich aber nicht auf Sein Wort einlassen. 


Einen Beweis wollen ist zunächst verständlich. Aber zu dieser Zeit hat Jesus bereits zahlreiche Kranke geheilt, Dämonen ausgetrieben, ja Tote ins Leben zurückgeholt, einen Sturm gestillt,  fünf Brote und zwei Fische zu einem mehr als ausreichenden Mahl für eine Menschenmenge gemacht und dem engeren Kreis Seiner Jünger die Macht zu Heilung und Exorzismus verliehen.

Es geht vielen gar nicht um die greifbaren Wunder,  die in aller Munde sind und deren Wirkung sie ja auch sehen, vormals Kranke und Besessene sind gesund! Sondern es geht um Misstrauen,  Egozentrik und Egoismus.  Solange ich nicht mein ganz privates Wunder an mir selbst erlebe, glaube ich nicht an Wunder! Beweise, die mir nicht persönlich erbracht werden,  sind ungültig!
Und wenn ich keinen Beweis habe, daß Jesus der Herr ist, kann ich ja weitermachen wie bisher,  oder?

Dem hält Jesus entgegen: ein Heide,  der an Gottes Wort auch nur Interesse zeigt, steht am Ende besser da als ein Gläubiger,  der seinen Glauben nicht ernst nimmt.
Aber er stellt ein Wunder in Aussicht,  das am Ende auch jene Egozentriker sehen sollen  – Seine Auferstehung.  Die nennt Er nicht explizit,  sondern umschreibt sie als „Zeichen des Jona“, der drei Tage lang im Bauch des Fisches war. Die Hörer werden das nur rückblickend verstehen können.

Wir wissen,  daß Er auferstanden und zum Himmel gefahren ist und damit den endgültigen Beweis Seiner Göttlichkeit erbracht hat. Vertrauen wir Ihm immer neu.

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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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