John Ogilvie

Hier berichtete ich vor einem Jahr über einen Heiligen, dessen die Kirche heute gedenkt – vor allem in Schottland, während er in Deutschland recht unbekannt geblieben ist. Inzwischen habe ich ihm auch einen Choral geschrieben.

Melodie: Deinem Heiland, deinem Lehrer 

Schottland lag in schweren Zeiten,
in der Konfessionen Streiten
wich der Glaube kalter Macht,
und die Kirche war zerrissen
und verfälscht das alte Wissen,
und geschwunden alte Pracht.

John Ogilvie auf der Reise
traf auf Männer, treu und weise,
die den Glauben ihn gelehrt.
Der Gesellschaft Jesu Lehrer
als Bekenner und Bekehrer
haben wahrhaft ihn bekehrt.

Alten Glauben zu erneuen
als ein Priester für die Treuen
fuhr er heim trotz der Gefahr.
Bald schon wurde er gefangen
und blieb, als sie in ihn drangen,
ungebeugt und herzensklar. 

„Besser für die Wahrheit sterben,
als des Königs Gunst erwerben!
Wahr bleibt wahr für alle Zeit!
Besser Gott die Ehre geben,
als in Trug und Irrtum leben!”
John Ogilvie war bereit.

„Eine Kirche, die ich ehre,
gibt uns eine wahre Lehre,
über sie verfügt ihr nicht!
Wollt ihr Herren mich zerbrechen,
kann ich auch nicht anders sprechen:
Christus nimmt mich ja in Pflicht.”

Unterm Galgen, auf der Leiter,
betete er segnend weiter
und verzieh dem Henker gern.
Sind wir untreu oder feige,
heilger John Ogilvie, zeige
uns den Weg zu Gott dem Herrn!

© Claudia Sperlich
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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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