… und zwar in der Berliner Zeitschrift „Der Demokrat“:
Jakob van Hoddis Weltende Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut, In allen Lüften hallt es wie Geschrei. Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut. Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken. Die meisten Menschen haben einen Schnupfen. Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.
Keine Sorge, ich will das Weltende (das sicher irgendwann kommt, vielleicht heute und vielleicht sehr viel später) weder datieren noch analysieren oder gar interpretieren. Alle Interpretationen des berühmten Gedichtes sind irrsinnig komisch, obwohl sie es nicht sein wollen.
Aber ich widme dies Blogpost all den spitz-, rund-, platt- und quadratköpfigen Bürgern, die mir in letzter Zeit so schrecklich auf die Nerven fallen. Alle anderen dürfen sich natürlich auch darüber freuen, ärgern, empören oder amüsieren, ganz nach Belieben.



Ich liebe dieses Gedicht!
Interpretationen braucht es keine…
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Es entzieht sich einfach der Interpretation. Jeder Versuch der Interpretation muss albern wirken.
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J. van Hoddis hatte ein unglückliches Leben und wurde vermutlich von den Nazis ermordet. Warum das Gedicht so bewundert wurde bzw. wird, erschließt sich mir nicht.
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Wenn Sie damit auf van Hoddis kurz darauf festgestellte und unheilbaren Schizophrenie anspielen möchten, so sagt diese doch m.E. nichts über die Qualität des Gedichts „Weltende“ aus.
Für mich ist darin jedenfalls eine – allerdings komisch bis grotesk anmutende- schlagschattenartige Fixierung auf Unglückliches und Bedrohliches in der Welt geradezu meisterhaft wiedergegeben.
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Eine Ergänzung zu dem Hoddis-Gedicht gibt es hier: https://lauterliteraten.wordpress.com/2020/05/14/der-halleysche-komet/.
Seine Überschrift bezog es anscheinend aus der Weltuntergangsstimmung wegen des Halleyschen Kometen, die im Jahre 1910 viele Menschen ergriff und seltsame Blüten trieb. Mehr als das interessieren mich die Entdeckungsgeschichte des Himmelskörpers und die daran beteiligten Personen, vom „einfachen“ Bauern bis zum königlichen Sternwartendirektor.
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