Aufhebung des Zölibats! Frauen im Priesteramt! Ich hab es heute schon wieder gehört, nach der Messe und ohne Zusammenhang mit dieser.
Wenn es nicht langt, dass Männer zu keinem Verzicht bereit sind, dann sollen auch Frauen zu keinem Verzicht bereit sein, und dann blüht und gedeiht dadurch die Kirche – nein, das glaube ich nicht.
Und wird die Kirche wirklich größer davon, dass sie verheiratete Priester und Priesterinnen zulässt? Die Altkatholische Kirche, die seit 1872 besteht, also Zeit zur Entwicklung hatte, hat in Deutschland 60 Pfarrgemeinden, 43 Pfarrämter, 98 männliche und 11 weibliche Priester, davon 22 in Rente, und 15.396 Mitglieder (Stand: 31. Dezember 2022). In anderen Ländern sieht es noch spärlicher aus. In der Evangelischen Kirche sind Pfarrer und Pfarrerinnen von Mitgliederschwund und fehlenden Amtsnachfolgern betroffen, teilweise noch stärker als in der Römisch-Katholischen Kirche.
In zahlreichen außereuropäischen Ländern wird von Katholiken in der Regel gar nicht verstanden, was diese komischen Europäer mit ihren Forderungen nach verheirateten Priesterinnen eigentlich wollen. Wenn ich einem afrikanischen Priester sage, dass es dergleichen Forderungen hier gibt, antwortet er nur ratlos: „Aber das ist doch falsch!“ Wenn ich einer deutschen Aktivistin von Maria 2.0 oder dergleichen dies sage, höre ich die Antwort: „In Afrika ist es ja auch noch schlimmer!“ Der Leser darf beurteilen, welche von beiden Aussagen rassistisch ist.
Es wird Zeit, dass die Kirchenkritiker inner- und außerhalb der Kirchen den Kulturkampf mal ad acta legen und nachschauen, was die Römisch-Katholische Kirche eigentlich wirklich ist. Das ist anstrengender als Behauptungen des 19. Jhs. nachzuplappern, lohnt aber. Ich weiß es aus Erfahrung.



Das Vaterunser bete ich immer so: „… erlöse uns von dem Bösen – das ist Satan -und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde!“
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Kann man machen, allerdings sollte man sich bewusst bleiben, dass das Vaterunser in sich perfekt ist.
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Ich habe mich an der Liturgie der heiligen Messe orientiert,
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Schon klar. Aber wenn der Herr uns ein Gebet lehrt, meint Er es vielleicht einfach wörtlich.
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Abgesehen von theologischen Argumenten ist es die schlichte die Frage nach der Evidenz, die man bei aller Diskussion sorgfältig ausklammert. Bei dem einfachen Vergleich mit der evangelischen Kirche habe ich bei all meinen Diskussionspartnern noch in keinem einzigen Fall die Bereitschaft erlebt, hier argumentativ einzugehen.
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Evidenz ist ja auch blöd, wenn die eigene Überzeugung dagegen steht. 😉
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Gerade war auch wieder von zwei Professoren S. und S. (Hinweis: ZdK) in der Presse zu lesen. Die Themen kennen wir alle gut. Es wird u.a. mal wieder ein neues Gremium gefordert.
Nein, Herr Professor, wir brauchen kein neues Gremium, wir brauchen weniger davon – und stattdessen: Glauben!
Wir brauchen keine demokratische Funktionärskirche, an Ihrem Schreibtisch entworfen.
Wir brauchen Glauben und Glaubenswissen! Dazu hilft uns auch keine Zölibatsaufhebung, keine Frauenordination, keine liberale Sexualmoral. Das bringt vielleicht manchen medialen Applaus, aber ansonsten nur eine Beschleunigung der derzeitigen Entwicklung.
Deutschland hat nachweislich kaum Expertise in Sachen „Weg aus der Kirchenkrise“, und ganz sicher nicht gewisse Lehrstühle.
Und dort wo sich ein Weg abzeichnet, und dort wo der Glaube außerhalb Deutschlands lebt, sieht dieser Weg so ganz anders aus.
Mögen die genannten Herren doch ihren Blick weiten und die Struktur-Mission doch endlich einstellen, einfach mangels Evidenz.
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Ich sage solchen Leuten ja immer: Mein Zentralkommittee ist in Rom.
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