Bei hartnäckigem Husten

Husten, geh, verlasse mich!
Nie will ich dich wiederhaben!
Du zerstörst der Stimme Gaben –
Husten, fort! Ich hasse dich!

Daß du außerdem mit mir
Nächtelang im Bett gelegen
Ohne priesterlichen Segen,
Nehm ich wahrhaft übel dir!

Ich hab nie „Ich will“ gesagt,
Und es können nicht bestehen
Zwischen Mensch und Husten Ehen,
Gleich wie laut der Husten klagt.

Husten, fort! Du musst nun fliehn
Vor des Kirchenrechtes Walten:
Hustenehe kann nicht halten,
Sagt auch Thomas von Aquin.

Wenn du nicht von selber fliehst,
Werd gerechten Krieg ich führen,
Lass den Hustensaft dich spüren,
Bis besiegt du niederkniest.

Waffen liefert Hildegard:
Eibisch, Thymian, Königskerzen.
Eukalyptus überm Herzen,
Kämpfe ich nach Christenart.

Husten, du entkommst mir nicht!
Mit Papst Gregor an der Seite
Scheuch ich dich in Wüstenweite –
Wart nur auf das Endgericht!

© Claudia Sperlich

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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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2 Responses to Bei hartnäckigem Husten

  1. Avatar von Gerd Gerd sagt:

    Gute Besserung. Ein Tipp: Hustensaft nützt nix. Aber denselben theologisch zu bekämpfen, ist ein Versuch wert.

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