Diesen abschließenden Satz fand ich in einer Diskussion zum Thema Abtreibung.
Im ersten Augenblick dachte ich, er stamme von einem Lebensrechtler. Aber weit gefehlt. Der Autor meinte damit, daß ein Mensch im Stadium eines Embryo oder Fötus (oder gar bis kurz vor der Geburt? Ich fragte nicht weiter) nicht lebt, mithin zwar beseitigt, aber nicht getötet werden kann.
Das ist aus biologischer Sicht schlichtweg hirnrissig.
Kein Lebewesen, auch kein Mensch, kann sich aus unbelebter Materie entwickeln. Auch wenn man davon ausgeht, daß das Leben auf der Erde vor etwa 3,5 Milliarden Jahren aus chemischen Verbindungen entstand oder durch Kometeneinschlag von einem anderen Planeten auf die Erde gebracht wurde, bleibt offen, wie das geschah. Lassen wir die Möglichkeit zu, dass damals oder noch früher tatsächlich Leben aus unbelebter Materie entstand und sich in Milliarden Jahren vom Einzeller zu der unfassbaren Vielfalt komplexer Lebensformen entwickelte, die die Erde bevölkern. (Ob dies einfach so von selbst geschah oder ob die Entstehung von allem durch ein intelligentes nichtmaterielles Sein bewirkt wurde, soll hier ausnahmsweise nicht das Thema sein – meine Leser kennen meine Meinung dazu.)
Experimentell ist es nicht gelungen, auch nur ein Archäon, die simpelste und älteste Lebensform, zu schaffen. (Nicht einmal unbelebte Materie können wir schaffen!)
Selbst wenn also das erste Leben auf Erden spontan entstand, und unabhängig davon, ob dies durch Zufall oder einen Schöpfungsakt geschah, hat sich seitdem Leben immer nur aus Leben entwickelt. Samen- und Eizelle verbinden sich zu einem neuen Lebewesen. Im Falle einer Bettwanze ist es ethisch vertretbar, dies Wesen in einem beliebigen Entwicklungsstadium zu töten. Im Falle eines Menschen nicht.
Die Tötung eines Menschen ist nie gut. Halbwegs vertretbar ist sie ausschließlich, wenn folgende Umstände zusammentreffen: 1. Der Mensch muss aus eigener Schuld eine erhebliche Gefahr für mindestens einen anderen Menschen darstellen. 2. Kein anderes Mittel als seine Tötung kann nach menschlichem Ermessen diese Gefahr abwenden. 3. Es darf keine unschuldigen Opfer geben.
Ein Kind im Mutterleib ist immer unschuldig. Abtreibung ist also immer schlecht.
Warum ich Menschen einen höheren Stellenwert gebe als Bettwanzen, möchte ich nicht weiter diskutieren. Ich gebe nur zu bedenken, daß jeder, der dies nicht tut, sich selbst das Lebensrecht aberkennt. Gut für ihn, daß er durch Gesetz und Moral sowie durch das Gewissen der meisten geschützt ist und man ihn in den meisten Ländern nicht einmal „Bettwanze“ nennen darf.



Ein gewichtiges Argument für einen Schöpfer des Universums und des darin enthaltenen Lebens liefert die Feinabstimmung der Naturkonstanten in ihm.
Äußerst lesenswert hierzu der im folgenden Link zugängliche Artikel in der kath. Wochenzeitung Die Tagespost:
https://www.die-tagespost.de/leben/glaube/die-auferstehung-gottes-in-den-naturwissenschaften-art-256234
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Dank für den Hinweis!
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Die Katholische Kirche, vertreten durch Papst Pius XII., bekennt sich zum Urknalll, weil der Gedanke an ihn es ermöglicht, an Gott als den Schöpfer des Universums zu glauben. Dabei ist der „Urknall“ lediglich Gegenstand einer Modellvorstellung stellt kein gesichertes Wissen dar. Selbst glaube ich nicht an ihn, vgl. http://www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/urkn2.htm sowie vorangehende und nachfolgende Seiten mit zahlreichen Hinweisen (Links) auf das Internet.
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Da muss ich etwas korrigieren widersprechen: Die rk Kirche bekennt sich nicht zu einer naturwissenschaftlichen Theorie, wie es z.B. die Annahme einer Singularität vor über 13,5Mrd. Jahren darstellt, sondern zu christlichen Glaubenssätzen. Es ist vielmehr dem einzelnen Christen, damit auch dem Papst überlassen, welche naturwissenschaftlichen Theorien er annimmt und welche er für unwahrscheinlich hält.
Übrigens geht es in dem von mir verlinkten Artikel nur unter anderem um den sog. Urknall – vielmehr dagegen um die Feinabstimmung der Naturkonstanten im Universum und die Unwahrscheinlichkeit, dass diese auf einem zufälligen Geschehen beruht sondern vielmehr, wie es Frau Sperlich ausdrückt, auf ein intelligentes nichtmaterielles Sein (Gott) zurück zu führen ist.
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Guten Tag, Herr S.,
über die Feinabstimmung gibt es hier: haegele_p_kosmologie-feinabstimmung-naturkonstanten-2005_iguw.pdf einen langen, erklärenden Artikel mit einer bemerkenswerten, <i>biblischen</i> Wendung am Ende.
Mit freundlichem Gruß
H.-J. Caspar
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Als selbst graduierter Naturwissenschaftler, allerdings nicht in Physik, hielt auch ich mit meinen Einblicken in die Welt dieselbe für viel zu kompliziert, als dass ich es für plausibel halte, sie sei durch unzählige Zufälle entstanden. Zumindest erfordert eine derartige Annahme mindestens genauso viel Glauben (an Zufälle) wie der Glaube an einen Schöpfer.
Ich kann für mich jedenfalls Naturwissenschaft und christlich-katholischen Glauben gut miteinander vereinbaren, ohne an letzterem Abstriche machen zu müssen.
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