Küsterdienst 

Die Kapelle des St-Gertrauden-Krankenhauses steht allen offen und wird rege genutzt: Montags Wortgottesdienst,  dienstags bis sonntags Messe,  zweimal im Monat Anbetung und Lobpreis, zuweilen Gottesdienste der Charismatischen Erneuerung,  zudem evangelische und ökumenische Gottesdienste.

Besonders die morgendlichen Messen sind mir wichtig. Seit langem bin ich unter der Woche,  wenn kein Organist da ist, Kantorin. Ab und zu habe ich Lektorendienst.  Und vor kurzem  – da leider nur noch zwei Ordensschwestern da sind, eine davon sehr alt – wurde ich gebeten,  auch in der Sakristei zu helfen.

Das ist keine schwierige oder sonderlich anstrengende Arbeit,  ich helfe einfach, daß alles, was für die Messe gebraucht wird,  zur rechten Zeit an seinem Platz liegt und hinterher wieder aufgeräumt wird. Aber es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und macht mir Freude.

Vor allem habe ich mit sehr schönen Dingen zu tun. Die liturgischen Bücher sind schön gedruckt und gebunden. Weißer Leinendamast, schönfarbige und bestickte Stolen,  Kelch und Hostienschale, selbst der Tabernakelschlüssel ist ein Stück Kunsthandwerk. Und natürlich Blumen aus dem Garten der Schwestern!

Der Grund, warum ich diese Aufgabe bekommen habe, ist traurig. Ich hoffe und bete, daß es wieder mehr Berufungen bei den Katharinenschwestern geben wird, daß das Gertraudenkrankenhaus nie ohne Ordensschwestern bleibt, und daß auch andere Ordensgemeinschaften in Berlin, in Deutschland, in Europa neues Wachstum erleben.

Aber daß ich hier helfen darf, ist einfach eine Freude.

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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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4 Responses to Küsterdienst 

  1. Avatar von akinom akinom sagt:

    Hierzu nur ein Witz:
    Eine junge Frau sagt zum Pastor: „Mein Verlobter steht kirchlichen Kreisen auch sehr nah!“ Der fragt zurück: „Was ist er denn? Küster?“ Antwort: „Und wie!!!!“

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  2. Avatar von Hans-Jürgen Caspar Hans-Jürgen Caspar sagt:

    Sieben Jahre lang jede Woche drei Stunden besuchte ich bis zu seinem Tode meinen kranken, ans Bett gefesselten Küster – auch das sozusagen „Küsterdienst“.

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