Wohl kurz nach 303 starb eine Gruppe angesehener Bürger im Feuer. Der hohe Steuerbeamter Audactus war einer von ihnen. Ein Schatzmeister, ein hoher Offizier, der gesamte Senat der Stadt sowie Frauen und Kinder der Delinquenten waren ebenfalls dabei, weil sie sich weigerten, heidnischen Göttern zu opfern.
Ort der Hinrichtung war vermutlich Rom. Als Ort der Festnahmen gilt Antandrus in Phrygien (im Gebiet der heutigen Türkei), das ist aber nicht sicher. Schlüssig ist, daß es diese Massenhinrichtung gab, und Rom als Ausführungsort ist zumindest wahrscheinlich (denn so etwas sollte ja spektakulär vor sich gehen).
Achtzehn Jahre lang hatte Diocletian das Christentum zwar nicht offiziell gestattet, aber stillschweigend toleriert. Christen lebten in Frieden und konnten hohe Ämter erlangen. Unter dem aufwiegelnden Einfluss des Mitregenten Maximinian (möglicherweise ein Adoptivsohn Diocletians) begann 303 die Diocletianische Verfolgung, die letzte und brutalste Christenverfolgung der Spätantike. Kirchen und christliche Schriften wurden verbrannt, Christen enteignet und hingerichtet. Als Diocletian sich 305 ins Privatleben zurückzog, wurde Maximinian völlig enthemmt.
Audactus und Gefährten ließen sich lieber verbrennen als ihren Herrn zu verraten.


