Es gibt tatsächlich Leute, die hoffen, nun wird endlich ein Papst Priesterinnen wollen. Und es gibt Leute, die das befürchten. Gegen jede diesbezügliche Furcht und Hoffnung kann ich sagen: Das wird nicht geschehen.
Natürlich gibt es in einigen Religionen Priesterinnen – typischerweise in Religionen, die auch Göttinnen anbeten. Mir ist nur eine christliche Konfession bekannt, die Priesterinnen hat, nämlich die Altkatholiken (und ich empfehle diese Konfession ausdrücklich allen, die unbedingt katholische Priesterinnen haben wollen).
In der römisch-katholischen Kirche gibt es keine Priesterinnen. Die Argumente haben so viele Theologen, Geistliche und Laien, ausführlich erklärt, dass ich mir die Erklärung erspare. Wer mag, findet etwas dazu, auch auf meinem Blog.
Frauen können vieles, was Männer auch können, und einiges, was Männer nicht können. Und sie können wenige Dinge nicht, weil sie Männern vorbehalten sind. Sie können nicht römisch-katholische Priesterinnen werden. Und nicht Schweizergardist. (Sonst fällt mir gerade nichts ein, was Frauen prinzipiell unmöglich ist.)
Männer können keine Jungfrauenweihe empfangen. (Eine „Jungmännerweihe“ gibt’s auch nicht.) Darüber regt sich keiner auf.
Frauen erlauben wollen, zu werden, was sie nicht sein können, ist im Grunde frauenfeindlich. Es fordert die Einstellung „Frauen müssen nachgebessert werden, das derzeitige Modell weist Produktionsmängel auf“.
Nun wird die männliche Exklusivität des Priestertums in der Regel von Menschen kritisiert, die nicht katholisch sind, oft überhaupt nicht religiös. Oder die katholisch sind, davon aber wenig Gebrauch machen, Sonntagspflicht und Beichte überholt finden und im Gottesdienst vor allem ein Ereignis sehen und weniger eine Begegnung mit Gott.
Kurz gesagt, wer Priesterinnen will, mag die römisch-katholische Kirche nicht, aber die Priesterinnen sollen dann unbedingt römisch-katholisch sein. Gründet doch einfach St. Schrödingers Kirche!



Nun, bei den Protestanten, die ja doch auch eine christl. Konfession sind, gibt es ja doch Pastorinnen und gar Bischöfin en- nicht nur bei der Sekte der Altkatholiken.
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Das protestantische Amtsverständnis kennt aber kein Priestertum (nur das allgemeine Priestertum der Gläubigen).
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Ja, aber de facto agieren sie wie Priester.
Das sieht man ja auch z.B. bei ökumenischen Gottesdiensten, wo die ev. Amtsträger mit den kath. Priestern quasi auf Augenhöhe agieren.
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Liebe Claudia, ich darf hier an die Anglikanische Kirche erinnern, die das Weihepriestertum kennt, auch wenn aus katholischer Sicht, spätestens mit der Einführung der Weihen für Frauen, die Apostolische Sukzession wieder abgerissen ist. Innerhalb der Anglikanischen Kirche gibt es meines Wissens allerdings eine sehr weite Bandbreite über das Amtsverständnis, was von fast-katholischer High-Church bis zum sehr protestantischer Low-Church reicht.
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Ja, an die hatte ich tatsächlich nicht gedacht!
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Ich kann der Einschätzung nur zustimmen, hoffe allerdings, dass jegliche Position vom neuen Pontifikat wieder mit Klarheit dargelegt wird.
Mich würde aber noch interessieren, wo Sie, werte Frau Sperlich, unseren Bf. Bätzing im Kreise der Priesterinnen-Forderer einordnen.
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Er hat selbst sehr deutlich gesagt, dass er sich für die Weihe von Priesterinnen „einsetzt“.
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