Der Mann, für den Maximilian Kolbe starb

Heute gedenkt die Kirche des Heiligen Maximilian Kolbe.  Er hatte sich für einen Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz geopfert, als dieser in Rahmen einer Strafaktion gemeinsam mit neun anderen ermordet werden sollte. Maximilian Kolbe überlebte im Hungerbunker ohne Wasser und Nahrung noch zwei Wochen und wurde dann durch eine Giftspritze ermordet.

Franciszek Gajowniczek, der Mann, auf dessen Schrei „Meine arme Frau, meine armen Kinder!“ Kolbe angeboten hatte, an seiner Stelle zu sterben, war kein Feigling. Er war Soldat mit Leib und Seele,  verteidigte Polen gegen die Nazis und war bereits für eine Tapferkeitsmedaille vorgeschlagen worden, als die Gestapo ihn gefangennahm.

Zugleich war er ein liebevoller Ehemann und Vater von zwei vielversprechenden Söhnen.

In Auschwitz wurde er nach Kolbes Rettungstat von Mithäftlingen gemobbt. Aber als er an 1942 Typhus erkrankte und die Gefahr bestand,  dass er entweder daran starb oder als Kranker „aussortiert“, also ermordet wurde, standen Häftlinge an seiner Seite.  Sie sagten ihm, er müsse überleben,  um Kolbes Geschichte zu überliefern. Einem Arzt,  den er aus seiner Militärzeit kannte, gelang es, sein Fieber zu senken.

Kurz vor Kriegsende überlebte er einen zwölftägigen Todesmarsch, auf dem er sich von Gras und Nesseln ernährte.

Als der Krieg endlich vorbei war und Gajowniczek wieder nach Hause kam,  traf er nur noch seine Frau an. Seine Söhne waren durch Bomben der Roten Armee ums Leben gekommen.

Im Mai 1946 erschien sein Bericht über Gefangenschaft und Rettung.  Er endet mit den Worten:

“Ich wuchs in einer religiösen Umgebung auf; ich bewahrte meinen Glauben in den härtesten Zeiten; die Religion in jener Zeit meine einzige Stütze und Hoffnung. Das Opfer des P. Maximilian Kolbe verstärkte meine Religiosität und Hingabe an die katholische Kirche noch mehr, denn sie gebiert solche Helden.”

(meine Übersetzung aus dem Englischen, daher keine Gewähr für Genauigkeit)

Gajowniczeks Frau Helena starb 1982. Er heiratete Jahre später, als 80jähriger, seine Pflegerin Helena. Beide hielten die Erinnerung ann Maximilian Kolbe wach.

Quelle

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About Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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