Das wäre mehr als „in dieser Gegend gerade kein Krieg“.
Ich bin froh und dankbar, dass in Deutschland seit 80 Jahren kein Krieg herrscht. Ich muss keine Angst haben, ausgebombt oder wegen meiner Überzeugung, meines Glaubens, meines gesundheitlichen Zustands eingesperrt oder ermordet zu werden.
Natürlich kann das dennoch geschehen durch irgendwelche Irren, die keine Christen oder keine Epileptiker oder keine Friedenauer mögen. Niemand ist vor gefährlichen Irren ganz sicher. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich richtig alt werde, ist viel höher als sie noch bei meinen Eltern war, die den Zweiten Weltkrieg erleben mussten.
Insofern lebe ich im Frieden.
Aber… derzeit herrschen mehr Kriege, Bürgerkriege und Diktaturen, als ich auswendig weiß. Zugleich gibt es Formen von himmelschreiendem Unrecht in jedem Land, auch in den friedlichen. In meinem schönen Heimatland, das ich liebe und in dem ich weiter leben möchte, gibt es massenhafte Abtreibungen, die gesellschaftlich gebilligt, teilweise sogar gutgeheißen werden. Es gibt teilweise immer noch Arbeitsverhältnisse, die hart an der Lohnsklaverei sind. Es gibt Menschen, die über Frauen und Behinderte in einer Weise sprechen, dass mir angst und bange wird – einerseits um das Leben vieler, andererseits um meine eigene Friedensfähigkeit. (Manch einen Ableisten möchte ich wirklich gern verdreschen.)
Es ist ein immer noch verhältnismäßig friedliches Land in einer gefallenen Welt. Und ich kann nicht mehr als dichten und beten – das aber möchte ich beides weiter tun.
Und doch sehe ich mit Kummer, dass der Friede dieser Welt nicht ohne Waffen zu haben ist. Die Nazidiktatur wurde mit Waffengewalt besiegt. Wäre die Ukraine nicht wehrhaft, gäbe es sie nicht mehr. Wäre Israel nicht wehrhaft, wäre es spätestens am 7. Oktober 2024 zu einer großpalästinensischen Hamasdiktatur geworden.
Gott gebe der Welt Seinen Frieden. Darum kann man nicht genug beten. Dafür kann man nicht genug tun – vor allem in sich selbst.



Ja, liebe Frau Sperlich, das haben Sie sehr schön (und wahr) herausgestellt. Ich fühle und bete mit Ihnen und grüße Sie herzlich.
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Dankeschön!
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