Ewiges Gelübde

Am 27. November 2016 hatte ich ein Gelübde auf drei Jahre abgelegt und habe es diese drei Jahre mit wachsender Freude gelebt.

In der letzten Woche hatte ich mich auf diesen Tag vorbereitet, gestern gebeichtet, und nun war ich in der Kapelle des St. Gertrauden-Krankenhauses zur Messe und zur Erneuerung des Gelübdes – auf immer. Bei der Messe waren übrigens Zelebrant und Konzelebrant und Diakon… und sie alle waren auch bei meinem Gelübde da. Großer Bahnhof!

Der Priester, der vorher Konzelebrant gewesen war, rief mich nach vorn, wir beteten das Vaterunser und das Ave. Dann fragte er, ob dies Gelübde „ein freiwilliges und überlegtes, mögliches und Gott gemachtes Versprechen sei, dessen vorsätzlicher Bruch einer sakrilegischen Sünde gleichkommt.“ Ich konnte aus vollem Herzen JA sagen.

Nun kniete ich vor dem Altar und sagte vor dem Priester und der Gemeinde:

Ich gelobe, mein Leben lang keusch zu leben, dem Herrn und der Kirche gehorsam, in evangelischer Armut so besitzend, als besäße ich nicht,
täglich an der Heiligen Messe teilzunehmen,
täglich wenigstens eine halbe Stunde lang in Anbetung zu verharren, entweder vor dem Tabernakel oder bei der Eucharistischen Anbetung,
häufig, das heißt mindestens einmal im Monat, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Beide Priester legten mir die Hände auf, und nun ist das Gelübde öffentlich und damit in einer Form abgelegt, daß nur der Papst mich davon entbinden könnte (sollte ich jemals so irre sein, das zu wollen, aber da sei Gott vor).

Photos gibt es nicht, weil die Photographin (Mutter meines entzückenden Patentöchterchens) einerseits durch das heilige Geschehen und andererseits durch ihr Kind abgelenkt war. Aber das Dokument mache ich gerne öffentlich.

Geluebde

In der kleinen Kapelle findet sich seit langem eine treue Gemeinde, keineswegs nur Kranke. Sehr viele kamen nach dem Gelübde auf mich zu, um mir zu gratulieren – ich bin wirklich gerührt, wie sehr sie sich mit mir freuen. Einen kleinen Kreis hatte ich eingeladen, natürlich die Priester und den Diakon und einige Freunde, und wir frühstückten ausgiebig beim Bäcker gegenüber. Beschenkt wurde ich auch, mit Büchern und Karten und noch mehr guten Wünschen. Dank allen Freunden!

Ein herrlicher Tag ist das – und ein herrlicher Herr, dem ich bis zum letzten Atemzug dienen will, weil ich Ihn liebe.

Ewiges Gelübde

Mein Herr, Dir will ich ganz und gar gehören,
Ich will Dir dienen jeden Tag im Leben.
Was Du mir gibst, will ich Dir wiedergeben,
Und unsre Zweisamkeit soll niemand stören!

In Dir, mit Dir, zu Dir hin will ich streben,
Nie soll mich Welt und Nützlichkeit betören,
Dein Wort will ich an jedem Tage hören,
Zu Deinem Leib und Blut mein Herz erheben.

Ich will Dir gern bekennen meine Sünden,
In Armut, Keuschheit und Gehorsam bleiben,
Dein Wort und Deinen Leib mir einverleiben.

Von Deiner Liebe will ich dichtend künden
Und mit Dir teilen Deines Herzens Wunde.
So soll es bleiben bis zur letzten Stunde.

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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14 Antworten zu Ewiges Gelübde

  1. Andreas Topp schreibt:

    Hallo Claudia,

    Herzlichen Glückwunsch zur Ablegung Deiner Ewigen Gelübde! Gottes Segen für Dein weiteres Leben und viel Kreativität für viele schöne Gedichte und gute Blogeinträge. Herzliche Grüße,

    Andreas (Kaleb)

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  2. emmauspilger schreibt:

    Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!
    Was wären wir ohne den Herrn. Wir hätten weder den Mut zur Entscheidung noch die Kraft zu vollbringen.

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  3. Monika Brudlewsky schreibt:

    Unbekannterweise möchte ich aber auch herzlich gratulieren, weil ich Sie durch Ihre Beiträge doch schon ein wenig kennen gelernt habe. Gottes Segen für Ihren Lebensweg !

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  4. Monika Wallner schreibt:

    Herzlichen Glückwunsch, Claudia!
    Gby
    Monika

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  5. akinom schreibt:

    Das Datum ist in meinem Kalender eingetragen. Jedes Jahr wird ein Kerzchen für Sie brennen. Über meinem Laptop hängt eine große Pinwand mit Fotos von allen Verwandten, Freunden und Lieblingsheiligen derer ich im täglichen Gebet gedenken will. Ein Foto von Claudia Sperlich ist auch dabei. Viel Glück, Freude und Segen auf all Ihren Wegen wünscht

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  6. nolitetimereweb schreibt:

    Glückwunsch!!!

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