NEIN, das ZdK vertritt mich NICHT!

In einem Kommentar wurde mir auf höchst besserwisserische Weise gesagt: Ich betreibe billige Verhetzung (vermutlich, weil ich eine Jesidin beherberge und ihr zuhöre, wenn sie von ihren berechtigten Ängsten spricht – oder weil ich die Stirn habe zu behaupten, es gebe in Flüchtlingsheimen Gewalt durch muslimische und gegen christliche und jesidische Flüchtlinge), und hinzugefügt:

Und jeder deutsche Katholik sollte einsehen: Auch mich vertritt das ZdK.

Das Zentralkomittee der deutschen Katholiken ist eine nichtstaatliche, nichtkirchliche Laienorganisation in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Ob ich zu ihr gehören möchte oder nicht, ob ich von ihr vertreten werden möchte oder nicht, ist allein meine Angelegenheit. Wikipedia weiß: „Das ZdK wird entsprechend dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über das Laienapostolat (Nr. 26) von der Deutschen Bischofskonferenz als Koordinationsgremium anerkannt, stellt jedoch kein Organ der Kirche oder eine Vertretung aller katholischen Laien dar.“ Ich muss diesem Verein nicht angehören, nicht billigen, was er sagt, nicht hinnehmen, was er publiziert – und mich in keiner Weise von ihm „vertreten“ lassen.

Hier noch einmal ganz ausdrücklich:

Menschen, die das Lehramt der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche alle Naselang unterlaufen und die zudem behaupten, man dürfe auf keinen Fall christliche Flüchtlinge so unterbringen, daß sie vor Übergriffen durch muslimische Flüchtlinge ein für allemal geschützt sind, vertreten mich nicht. Das ZdK besteht aus solchen Menschen.

Den Chef meines Zentralkomittees rede ich nicht mit „Herr Sternberg“ an, sondern mit „Heiliger Vater“.

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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5 Antworten zu NEIN, das ZdK vertritt mich NICHT!

  1. Jorge schreibt:

    Bitte keine künstliche Aufregung.

    Diese ganze Kampagne gegen Sternberg und das ZdK ist schlicht unsinnig, das sollte man jetzt einfach mal seinlassen.
    Dass das seit vielen Jahren Usus ist in der „Blogozese“, macht es ja nicht besser.
    Du kannst aber nicht „katholisch sein“ wollen und gleichzeitig behaupten, du würdest das ZdK nicht anerkennen oder das wäre eine „nichtkirchliche Organisation“. Das ist widersprüchlich und einfach nur Quatsch.
    Ich kann auch nicht sagen, ich bin katholisch und erkenne den Papst nicht an oder das Opus Dei. Ob ich den Papst oder das Opus Dei mag oder nicht, ist eine ganz andere Frage; das Opus z.B. finde ich schrecklich und weiß auch warum, aber ich muss mich halt damit abfinden, dass es in der Kirche auch Dinge gibt, die ich nicht so toll finde, und kann nicht einfach behaupten, ich erkenne die nicht an.
    Das gehört halt zum Wesen der Kirche dazu, dass man mit den anderen solidarisch ist, selbst wenn sie einem nicht so gefallen.

    Es war vielleicht mal eine Zeitlang ganz witzig, dass sich sog. „katholische Blogger“ vom ZdK lossagen und lustige Logos anheften; hat ja auch was sympathisch Aufmüpfiges, muss man nicht immer so eng sehen.
    Aber wenn man das ernsthaft durchzieht, wie du das offenbar tust, und dabei so weit geht, den ZdK-Präsidenten zu beschimpfen und dummes Zeug über ihn zu verbreiten, dann ist das einfach antikirchliche Polemik, und die solltest du einstellen. Sei froh, dass dir das jmd. so klar und deutlich sagt und du nicht nur gedankenlos applaudierende Kommentare bekommst.

    Bin auch bestimmt kein besonderer ZdK-Fan, im Grunde sind mir die relativ gleichgültig; es sind halt Funktionäre, aber es sind eben *unsere* Funktionäre, die Vertreter des politischen Katholizismus in Dtschl., und denen sollte man nicht ohne Sinn und Verstand in den Rücken fallen und dabei schon gar nicht gemeinsam mit Evangelikalen gemeinsame Sache machen, also wirklichen Feinden der kath. Kirche, die ihr weltweit schaden, wo sie nur können.

    Das gilt ganz besonders jetzt in der aktuellen Lage.
    Man kann am ZdK bestimmt vieles kritisieren, aber jedenfalls haben sie in der Flüchtlingskrise stets Haltung bewiesen und auf der richtigen Seite gestanden (anders als viele rechte Katholiken, die peinlicherweise tagtäglich Hass gegen Flüchtlinge und Ausländer verbreiten).
    Stellvertretend dafür steht das Zitat von Alois Glück.
    Stimmungsmache gegen Menschen aus anderen Kulturen geht nicht mit uns.

    Was Open Doors angeht, hast du in deinen allerersten Statements selber zugegeben, dass deine Gewährsleute die alarmistischen Horrorgeschichten, die da verbreitet wurden, so nicht bestätigen wollen. Du siehst also, dass du da selbst hereingelegt wurdest von der bösartigen Propagandamaschine dieser Stimmungsmacher.
    Beim Kreuzknappen hatte ich gezeigt, dass die Geldgeber dieser Organisation (extremistische Evangelikale) seit Monaten starken Druck gemacht haben, O.D. müsse endlich mal was Scharfes gegen musl. Flüchtlinge sagen. Und sie haben geliefert, und das auch noch konzertiert mit der großen Anti-Islam-Kampagne der AfD, die zur gleichen Zeit lief. Und das zu einer Zeit, in der in Dtschl. der Islamhass dramatisch wächst und sich zunehmend gegen einheimische Muslime richtet und solche Anti-Islam-Signale von Nationalisten sofort dankbar aufgenommen werden (Björn Höcke zitiert Open Doors genüsslich in seinen Ansprachen). Das ist natürlich zutiefst antichristlich und mit uns (Katholiken) eben nicht zu machen. Punkt.

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  2. Claudia Sperlich schreibt:

    Du redest von vorn bis hinten Unfug, der keiner logischen Überprüfung standhält.
    Zur Strafe habe ich Deine beiden letzten Kommentare freigeschaltet. Ich finde, man muss Dir die Möglichkeit geben, Dich zu schämen, solltest Du mal mit der Logik Bekanntschaft schließen und dann diese Kommentare immer noch öffentlich sehen.

    Fangen wir von hinten an:
    Open Doors kann nichts dafür, wenn Björn Höcke auch mal die Wahrheit sagt, indem er sich auf Open Doors beruft.
    Ich habe einzelne Punkte bei Open Doors irgendwann mal kritisiert, nicht aber die Statistiken angezweifelt. Die von Open Doors angesprochenen Probleme werden durch christliche Flüchtlinge ebenso bestätigt wie durch Flüchtlinge, die Taufanwärter sind und deshalb in Deutschland um ihr Leben fürchten.
    Ich verbreite keinen Unfug über Sternberg, ich zitiere ihn – und ich sage, daß ein eingetragener Verein auch dann keine kirchliche Organisation ist, wenn die Deutsche Bischofskonferenz ihn gut findet. Meinetwegen kann man ZdK als „Verein von Katholiken mit einem bestimmten Frömmigkeitsprofil“ bezeichnen, aber niemand ist dem ZdK verpflichtet oder von ihm „vertreten“ ohne seinen Willen, allein wegen seiner Staatsbürgerschaft und Konfession. Die Kirche erlaubt solche Zusammenschlüsse, schreibt sie aber nicht vor.
    Sternberg hat gesagt, daß man christliche Flüchtlinge nicht von muslimischen Flüchtlingen getrennt unterbringen darf, auch dann nicht, wenn man damit ihr Leben retten könnte. Du trollst hier herum, spielst Dich als superschlauen Gläubigen auf – hast aber im Grunde nichts zu sagen. Also bitte schweige in Zukunft.

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  3. Nicolai Schröder schreibt:

    Hallo Fr. Sperlich,

    zunächst einmal mein Beifall zu Ihrer Kommentierung des ZdK. Man sollte sich ohnehin öfter auf Rom, den Papst und das kirchliche Lehramt berufen, als auf nicht-kirchliche Funktionärsklüngel, deren einzigstes Interesse in der medialen Präsenz und Populistik liegt. Mir sind Veranstaltungen und Veröffentlichungen des ZdK schon des Öfteren recht zweifelhaft vorgekommen, und den Vertretungsanspruch dieses Vereins empfinde ich als unverschämt – immerhin bin zumindest ich diesem Verein niemals beigetreten, auch wenn ich Katholik bin.

    Die Zustände in den Flüchtlingsheimen sind zwar bekannt, und viele Menschen in meinem persönlichen Umfeld sind weder verwundert noch überrascht über die schlimme Lage von Christen dort, aber leider herrscht immer noch eiserne Ignoranz gegenüber diesem Thema – und meines Erachtens nach allein aufgrund der politischen Brisanz: Man will sich der Problematik augenscheinlich nicht annehmen, weil man dann ja Stellung beziehen müßte. Und auch dies ist leider äußerst unpopulär geworden, denn eine Stellung zu beziehen, heißt ja auch, Konsequenzen ziehen zu müssen – und das will auch keiner. Zumindest nicht in den offiziellen Stellen. Und privat erst recht nicht – die Leute haben Angst vor der moralischen Rechts-Keule, wenn man die Probleme zwischen Christen und Muslimen anspricht – und so läßt man die Zeitbombe einfach weiterticken…bis sie platzt.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelus-Mortuus

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